Die versorgung der Falabella

Die Nahrung ist wesentlich

Abgesehen von ein paar Stunden Schlaf, ist ein Falabella ständig am futtern. Darum muß die Weide „karg“ und sauber gehalten werden, ohne Kunstdünger oder organischen Dünger. Im Sommer braucht wenig zusätzlich gefüttert werden. Während extremer Nässeperioden sollte ab und zu extra Heu gefüttert werden. Im Winter ist das Weidegras nicht ausreichend, dann müssen Heu, Brocken und ein Getreidemix zusätzlich gefüttert werden. Die Menge ist abhängig vom Alter, Gewicht und einer möglichen Schwangerschaft. Trächtige Stuten bekommen während der letzten drei Monate ihrer Schwangerschaft extra Portionen. Auch Füllen und Einjährige bekommen extra Portionen für eine gute Muskel-und Knochenentwicklung. Alle Pferde müssen jederzeit unbegrenzten Zugang zu sauberem und klarem Trinkwasser haben. Richtlinie für die Winterfütterung: Pro 100 kg Körpergewicht 1 kg Heu und 0,5 kg Kraftfutter täglich, verteilt auf 2 Fütterungen. Wenn sich ein Pferd im Training befindet, kann die Menge pro Trainingsstunde um 0,2 – 0,5 kg Kraftfutter erhöht werden. Auch wenn das Pferd aufgrund der Jahreszeit auf der Weide keine Nahrung mehr findet, wird es weiterhin danach suchen. Dabei kann das Pferd zuviel Sand schlucken, was bei einer größeren Menge zur Kolik führt. Darum sollten die Pferde im Winter am besten nachts im Stall bleiben und auch im Stall gefüttert werden.

Im Stall und auf der Weide

Unter normalen Umständen ist ein gesundes Falabella nicht kälteempfindlich, aber die Kombination Regen und Kälte ist ungünstig. Zumindest sollte dann ein Unterschlupf vorhanden sein, aber am besten bleiben die Pferde in der kalten und nassen Jahreszeit im Stall. Dort können sie in Ruhe und kontrolliert futtern und trinken, es gibt keinen Futterneid. Der Stall für ein Falabella braucht nicht so geräumig zu sein wie für ein großes Reitpferd, sollte aber minimal 2 x 2.50 Meter groß sein. Für das Bedecken des Fußbodens verwenden wir Stroh und Vlas. Die Hygiene im Stall ist wichtig: der Mist und nasse Flecken müssen täglich aufgeräumt werden. Außerdem ist zu beachten: – Vermeidung von spitzen Gegenständen, da sie das Pferd verletzen können, – Heunetze sind gefährlich da die Pferde mit den Beinen oder Hufen darin hängen bleiben können, – Das Heu an einem trockenen Platz anbieten; das Futter im Futtertrog, – immer genügend Trinkwasser anbieten, am besten aus einem automatischen Wasserbehälter und nicht aus einem Eimer, denn den schmeißen die Pferde gerne um, – Gute Ventilation, aber keinen Zug entstehen lassen. Die Umzäunung der Weide braucht nicht höher sein als 80 – 100 cm. Das Material ist wichtig. Bei einem Stromdraht ist ein 5 cm dickes Band ideal. Der Draht muß immer straff gespannt bleiben. Auch eine Umzäunung aus Holz und Pfählen ist möglich. Ein Drahtgeflecht ist ungeeignet, weil die Pferde mit ihren Hufen darin haken bleiben können. Auf der Weide sind einige Pflanzen giftig für Falabella, z.B. Koniferen, Taxus und Wacholderbeeren.

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Die Hufe

Die Hufe müssen gut versorgt und kontrolliert werden. Steine oder spitze Gegenstände müssen herausgekratzt werden, da sie schmerzliche Druckstellen an der Sohle verursachen können. Nasse Erde, Mist oder Sand können, wenn sie zu lange im Huf bleiben, die Sohle erweichen und Entzündungen verursachen. Ähnlich wie die Finger/Fußnägel beim Menschen, wachsen auch die Hufe bei Pferden unterschiedlich schnell. Alle drei Monate sollte der Hufschmid die Hufe beschlagen. Er muß vorsichtig arbeiten, da die Falabella feingefühlige Gelenke und Knochen haben. Die hinteren Hufe dürfen nicht über das Sprunggelenk hinaus hochgehoben werden.

Das Fell

Wie alle Pferde, haben die Falabella Sommer- und Winterfell. Gute Versorgung und richtige Ernährung haben großen Einfluß auf das Fell, das auch regelmäßig gebürstet werden muß. Im Sommer, bei einem dünnen und feinbehaarten Fell, ist es eine leichte Aufgabe. Im Winter ist es mühsamer, es sollte aber für eine gute Durchblutung mindestens einmal pro Woche gebürstet werden. Ein gesundes Pferd hat auch im Winter ein glänzendes und farbiges Fell, die Haare liegen dann in einer gleichmäßigen Struktur auf dem Körper. Falabella lieben Wasser, sie mögen es im Sommer nicht nur gebürstet, sondern auch gewaschen zu werden. Beim Waschen verschwindet der Sand auf der Haut, sodaß das Fell wieder besser wachsen kann. Schwanz und Mähne dürfen öfter und mit einem milden Babyshampoo gewaschen werden. Nach dem Waschen muß das Pferd an einem warmen und zugfreien Platz wieder trocken werden. Idealerweise sollte das Falabella sein natürliches Fell behalten, aber manchmal ist eine Schur notwendig. Bei Einjährigen ist die Schur im Frühjahr nötig um das Füllenfell loszuwerden, eine gute Alternative zum täglichen, gründlichen Bürsten. Für eine Musterung müssen die Falabella geschoren sein. Im Fall einer Hauterkrankung ist eine Behandlung effektiver wenn das Pferd geschoren ist. Im Winter und Frühjahr muß ein geschorenes Pferd eine Decke tragen; bei Temperaturen unter 12°C sollte das Tier im Stall sein.

Impfung

Das Impfprogramm muß sorgfältig befolgt werden. Nach der Geburt bekommt das Pferd die sogenannte „Füllenspritze“; zur Prävention von Tetanus während der ersten 10 Tage. Nach 3-6 Monaten bekommt das Füllen die Basisimpfung für Influenza und Tetanus, diese muß nach 6 Wochen wiederholt werden. Danach folgt die jährliche allgemeine Impfung; alle Impfungen müssen dokumentiert werden.

Entwurmung

Würmer sind eine ständige Bedrohung für jedes Pferd. Vor allem Falabella, die auf einer kleine Weide stehen und nicht umgeweidet werden, sind gefährdet. Wenn man nicht aufpasst, können vor allem die im Blinddarm und im Dickdarm lebenden Würmer Konditionsverlust, Krankheit, Kolik, und selbst den Tod verursachen. Darum muß ein Entwurmungsschema befolgt werden, mit einer gezielten Dosis Entwurmungsmittel. Die richtige Entwurmung beginnt schon vor der Geburt bei der trächtigen Stute (ca. 7-14 Tage vor der Geburt). Das Füllen muß dann 8 Tage nach der Geburt entwurmt werden, danach während der Stillzeit alle 4 Wochen. Je nach den Umständen sollte ein Falabella mindestens einmal im halben Jahr entwurmt werden. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt über das richtige Mittel und die Häufigkeit beraten.